
Fasziale Osteopathie
Fasziale Osteopathie – Ein ganzheitlicher Ansatz
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Vor 140 Jahren erkannte und benannte der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still die Prinzipien der Osteopathie. Seit jener Zeit hat sich die Osteopathie kontinuierlich weiterentwickelt, in den USA, ebenso wie in Europa und anderen Teilen der Welt.
Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Die osteopathische Behandlung erfolgt ausschließlich mit den Händen. Der Patient wird in seiner Gesamtheit betrachtet – zum einen in der Einheit von Körper, Geist und Seele und zum anderen in seiner körperlichen Einheit auf allen Ebenen.
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Meine Spezialisierung auf Faszien-Therapie
Bereits zu Beginn meiner osteopathischen Tätigkeit habe ich mich auf die Behandlung faszialer Strukturen spezialisiert und zahlreiche Fortbildungen in diesem Bereich absolviert. Zudem stehe ich in regelmäßigem fachlichen Austausch mit der Universität Ulm, einer führenden Forschungseinrichtung für Faszienwissenschaften.
Ein Modell, das meine Arbeit besonders prägt, ist das Fasziendistorsionsmodell (FDM) nach Typaldos. Ich hatte die große Ehre, von der ersten Generation der FDM-Praktiker zu lernen, die ihr Wissen noch direkt vom Begründer Dr. Stephen Typaldos erhielten.
Typaldos entwickelte das FDM während seiner Tätigkeit in der Notfallmedizin zwischen 1992 und 1996. Dabei fiel ihm auf, dass Patienten mit ähnlichen Beschwerden oft identische Gestiken und Beschreibungen nutzten. Ein Schlüsselmoment war die Begegnung mit einer jungen Patientin, die starke Schmerzen im Oberschenkel hatte, jedoch keine erkennbare Verletzung aufwies. Auf die Frage, was helfen könnte, drückte sie selbst auf eine bestimmte Stelle und sagte: „Ich denke, hier müsste man einfach stark drücken.“ Als Typaldos ihrer Intuition folgte, trat sofort eine Besserung ein.
Daraus entwickelte er sechs grundlegende Schmerzgestiken, die bestimmten faszialen Dysfunktionen zugeordnet werden können. Heute sind diese Muster wissenschaftlich gut erforscht und bestätigen die enge Verbindung zwischen Nervensystem, Faszien und Schmerzverarbeitung.

​Fasziale Osteopathie vs. klassische Osteopathie
Was unterscheidet die Fasziale Osteopathie von der klassischen Osteopathie? Kurz gesagt: das Handwerk.
Während die klassische Osteopathie den gesamten Körper behandelt, liegt der Schwerpunkt der faszialen Osteopathie auf den spezifischen Techniken zur direkten Beeinflussung des Fasziengewebes. Diese spezialisierten Griffe und Methoden werden im regulären Osteopathie-Studium nicht in dieser Tiefe vermittelt. Die Kombination beider Ansätze führt jedoch zu einer effektiveren Therapie mit nachhaltiger Wirkung.
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Ganzheitlicher Therapieansatz
Faszien sind nicht nur mechanischen Belastungen ausgesetzt – auch Ernährung, Psyche, Lebensumstände und Stress haben einen erheblichen Einfluss auf ihr Verhalten. Um meine Patienten bestmöglich zu unterstützen, habe ich mich in folgenden Bereichen weitergebildet:
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Orthomolekulare Medizin – Der Einfluss von Mikronährstoffen auf die Faszien
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Eigentherapie & Trainingsmodelle – Praktische Anwendung zur Verbesserung der Beweglichkeit
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Psychologische Gesprächsführung – Stressbedingte Dysfunktionen erkennen und behandeln
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Kinesiologisches Taping, Medkey-Therapie, Kryo- & Wärmetherapie – Begleitende Methoden zur Schmerzreduktion
Ich hoffe, dass dieser Einblick in die Fasziale Osteopathie Ihnen weiterhilft. Ich freue mich darauf, Sie in meiner Praxis begrüßen zu dürfen!
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Wann ist eine osteopathische Behandlung sinnvoll?Osteopathie empfiehlt sich, wenn es sich um wiederkehrende Beschwerden handelt, die bereits von ärztlicher Seite geprüft wurden, jedoch keine Besserung eintritt und eine ernsthafte Erkrankung ausgeschlossen ist. Osteopathie kann aber auch eine vorbeugende Maßnahme sein, damit sich gesundheitliche Einschränkungen nicht verschlimmern oder erst gar nicht entstehen.
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Welche Erfolge und Heilungschancen ergeben sich durch die osteopathische Behandlung?Grundsätzlich gilt es zu unterscheiden, ob es sich um ein funktionelles oder strukturelles Problem handelt. Funktionell bedeutet, dass Muskeln, Knochen, Gewebe, Faszien, Nerven und Organe in ihrer Funktion beeinträchtigt sind, jedoch aus Sicht der klassischen Medizin gesund sind (lediglich der Ablauf oder die Funktion ist gestört). Strukturelle Beschwerden sind für den Osteopathen schwieriger zu behandeln, weil die Struktur in sich verändert ist und es länger dauert, bis sich ein Erfolg einstellt oder das Problem gelindert werden kann. Dazu können wir jedoch erst nach eingehender Untersuchung eine Einschätzung geben.
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Was muss ich beim ersten Osteopathie-Termin beachten?Bitte bringen Sie ggf. aktuelle Arztbefunde, aktuelle Medikation, Röntgenbilder und MRT-Befunde mit. Einen Fragebogen können Sie vorab von unserer Homepage herunterladen. Bevorzugen Sie einfache Kleidung, die leicht abgelegt werden kann und bringen Sie ein großes Spannbettlaken mit. Planen Sie beim ersten Mal vorab ein paar zusätzliche Minuten für Organisatorisches ein.
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Was sollte ich nach der Osteopathie-Behandlung machen?Bevor Sie wieder den Heimweg im eigenen Fahrzeug antreten, Gehen Sie kurz für 10 Minuten spazieren Vermeiden Sie im Anschluss an die erste Behandlung Sport und körperliche Anstrengung. Generell kann sich nach der Behandlung Müdigkeit einstellen. Gehen Sie etwas zeitiger zu Bett. Damit die angeregten Stoffwechselvorgänge optimal ablaufen können, sollten Sie reichlich Wasser oder Kräutertee trinken.
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Wann sollte es zu einer Verbesserung der Beschwerden kommen?Unser Anspruch ist, dass spätestens nach der 3-4. Behandlung eine Besserung eintritt. Jedoch muss jeder Patient und jede Störung individuell betrachtet und behandelt werden. Wenn sich Gesundheitsstörungen, Blockaden und Fehlstellungen über einen langen Zeitraum entwickelt haben, ist nicht davon auszugehen dass sich die Beschwerden in kürzester Zeit korrigieren lassen. Muskeln, Faszien, Gelenkkapseln, und Sehnen haben sich strukturell an die Störung angepasst und das erfordert ggf. einen höheren Behandlungsaufwand über eine längere Zeit.